Minecraft Classic
‘Minecraft Classic’ ist die offizielle Bezeichnung der ersten spielbaren Version des beliebten Spiels. 2009 wurde das Spiel veröffentlicht und war im Browser frei zugänglich für Spieler, beinhaltete jedoch zunächst nur einen Kreativmodus, der im single- oder multiplayer mode gespielt werden konnte. Der später eingeführte erste survival mode des Spiels zählte bereits zu ‘Minecraft Alpha’.
Was ist Minecraft Classic?
Öffnete man den Browser, konnte man eine Welt öffnen, die man mit insgesamt bis zu 9 Spielern gestalten konnte. Nötig war dafür lediglich ein Link, den man teilen musste. Dieser wurde einem vor Betreten des Spiels angezeigt. In den ersten Versuchen von Minecraft Classic ließen sich Fortschritte nicht speichern. Verließ man das Spiel also und kein anderer Spieler befand sich noch auf der Map, war der Spielstand verloren. Hach, das waren noch Zeiten…
Diese ersten Spielerlebnissen, vor allem die Meinungen der Spieler und deren Feedbacks halfen Notch, dem Erfinder von Minecraft, Verbesserungen vorzunehmen und die Spielinhalte zu erweitern. Über die Jahre entwickelte sich das Spiel schließlich durch verschiedene Entwickler und viele Updates zu seiner aktuellen Größe. Um diesen Erfolg zu feiern und dessen Ursprünge nicht zu vergessen, veröffentlichte Mojang 2019 zum zehnten Geburtstag des Spiels eine Browserversion unter ‘classic.minecraft.net‚, die ganz dem Original nachempfunden ist, inklusive möglicher bugs und lacks im Gameplay. Somit wurde auch neueren Generationen von Spielern die Möglichkeit geboten, die Minecraft Classic-Browser-Erfahrung zu machen. Im offiziellen Minecraft Launcher ist diese Spielversion nämlich nicht integriert.
Die Welt von Minecraft Classic
Der offensichtlichste Unterschied zum heutigen Game besteht im Weltendesign. Die Gestaltung war vermeintlich simpel in Minecraft Classic. Startete man das Spiel, befand man sich in einer Umgebung aus Gras, Erde, Sand, Wasser, einzelnen Bäumen und Steinen. Erkundete man die Welt, sah man an einigen Stellen Kohlevorkommen oder Erze. Dennoch war man allein in Minecraft Classic: Mobs gab es noch nicht. Auch die Erkundungstour fiel sehr kurz aus, verglichen mit den heutigen Größen der Welt mit ihren vielen Chunks. In der ersten Spielversion gab es klare Grenzen der Welt, die nur aus einer kleinen Gruppe von Inseln, oder eher einer einzelnen Insel, bestand, umgeben von Wasser. Traf man auf den Rand, lief man gegen eine unsichtbare Wand, sowohl über als auch unter Wasser.
Innerhalb dieser Grenzen konnte man unter Wasser mögliche ‘Caves’ erkunden oder seiner Kreativität im Bauen freien Lauf lassen. Man musste lediglich bedenken, dass auch die Höhe der Welt in MC Classic und somit die maximale Bauhöhe stark begrenzt war und keine hunderte Blocks betrug wie in den neueren Versionen.
Unter den Menüeinstellungen in Minecraft Classic fand man im Reiter ‘controls’ die nötigen Tastenbefehle, um sich in der Welt zurechtzufinden. Auch diese entsprachen nur teilweise den heutigen Standards und beeinflussen im Nachhinein Spieler, die mit neueren Versionen des Spiels gestartet haben. Dennoch zeigte das Spiel aus heutiger Sicht schon einige Möglichkeiten, denn es gab bereits die ersten Minecraft Commands. Diese beschränkten sich auf 5 Befehle, die sich in ihrem Syntax teilweise von ihren Nachfolgern unterschieden:
- /help
- /list
- /kick
- /tp
- /setspawn
Vor allem im Minecraft Classic Multiplayer schienen sie ihre Funktion zu haben. Die meisten dieser Befehle bezogen sich auf andere Spieler und machten das Spiel einfacher. Wenn also auch in verkleinerter Form, bildeten sie eindeutig die Vorläufer für die heutige Vielfalt an Befehlen.
MC Classic: Das ist das Inventar
Während mit jedem Update weitere Blöcke und Bauanleitungen ins Gameplay eingebaut werden, bildet Minecraft Classic die Grundlage des Spiels. Daher ist es klar, dass die Blockauswahl geringer ausfällt. Insgesamt beinhaltet das Inventar nur eine stark limitierte Auswahl von 32 verschiedene Blöcken, welche sich grob in zwei Gruppen einteilen lassen:
- Die ersten 16 Blöcke: Steine, Erde, Holz, Baumstamm, Setzling, Blumen, Pilze, Sand, Glas, Schwämme & Gold
- Die letzten 16 Blöcke: Bunte Wolle in 16 verschiedenen Farben, wovon es einige im heutigen Spiel nicht mehr gibt, ganz ohne Farbstoffe.
Mit diesen Blöcken mussten sich die ersten Spieler des beliebten Spiels also ihre Bauwerke erstellen. In Minecraft Classic ließ sich das Inventar zudem nicht mit der E-Taste öffnen, sondern mit der B-Taste (englisch ‘build’ für bauen).
Wie man in Minecraft Classic baut
Das Bauen in MC Classic unterschied sich noch stark von der heutigen Funktionsweise. Zunächst einmal gab es keinerlei Werkzeuge. Man baute Blöcke, die im Weg waren, nur mit den Händen ab. Mehr tat man dabei schon gar nicht, denn Sammeln konnte man auch nicht, schließlich war es nur ein Kreativmodus. Man musste einen Block nur mit der linken Maustaste anklicken und er wurde zerstört. Gleichzeitig nutzte man die linke Maustaste aber auch zum Platzieren von Blöcken. Um zwischen diesen Funktionen zu wechseln, musste man die rechte Maustaste nutzen. Sobald man im Baumodus war, sah man den ausgewählten Block durchsichtig vor sich und konnte somit eine Vorschau sehen, wo er wie aussehen würde, wenn man ihn anschließend mit der linken Maustaste platzierte. Erst im späteren Verlauf des Spiels wurde die klare Trennung der Tasten zum Abbau und Aufbau eingeführt. Um die Materialien in der Hotbar zu wechseln, musste man das Inventar öffnen und einen gewünschten Block auswählen, der den unten derzeit genutzten Platz einnahm.
Es gab zudem zwei weitere Features, die das Bauen und das Spielerlebnis allgemein vereinfachten. Spieler hatten ein unendliches Leben. Sie konnten sich im Wasser aufhalten ohne zu ertrinken und von der höchsten Stelle der Welt fallen ohne zu sterben, denn Fallschaden gab es nicht. Außerdem wurde dem Spieler in MC Classic immer genau angezeigt, welchen Block man als nächstes zerstören würde. Der Block, auf den die Maus gerichtet war, blinkte nämlich leicht, wodurch man nicht versehentlich einen falschen Block entfernte.
Minecraft Classic war der Start des Erfolgs
Obwohl das Spiel in seinem Umfang enorm begrenzt ist, vor allem im Vergleich zu heutigen Versionen, bietet es Überraschungen. Einige Tatsachen ließen vermutlich bereits damals darauf schließen, dass es in künftigen Updates neue Funktionen gäbe und Minecraft Classic der Ausgangspunkt dafür wäre.
- Pilze: Die meisten Spieler dachten, dass diese Pflanzen erst viel später ins Spiel integriert wurden, obwohl sie bereits Bestandteil der ersten Version waren.
- Goldblöcke: Obwohl man weder Golderz finden noch sammeln konnte, gab es bereits diese Blöcke, als einzige ihrer Art.
- Schwämme: Auch diese Blöcke gab es bereits und sie konnten Wasser entfernen.
- Wasser: Obwohl die ganze Welt von Wasser umgeben war, konnte es nicht fließen.
- Kohle & Eisen: Die Erze ließen sich bereits in Steinwänden finden und zerstören, aber weder sammeln noch nutzen. Blöcke gab es dazu auch nicht im Inventar.
- R-Taste: Sie war sozusagen das Equivalent für das Bett. Nutzte man sie, kam man zu seinem Spawnpoint zurück. Es war also eine re-spawn-Taste.
Fazit Minecraft Classic
Aus heutiger Sicht sind die Unterschiede kaum zu übersehen und sicher für einige Spieler gewöhnungsbedürftig. Ist man allerdings ein Fan des Spiels, sollte man sich die Gelegenheit nicht nehmen lassen, Minecraft Classic auszuprobieren und die Ruhe auf der Insel zu genießen. Vermisst man dann Creeper, Zombies, Dorfbewohner oder sein geliebtes Werkzeug aus Eisen, kann man ganz einfach wieder auf einen Minecraft Server von G-Portal zurückkehren und die Welt unsicher machen!
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